A03 |
Materiality and Presence of Magical Signs between Antiquity and the Middle Ages |
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UP2
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Amulets in Late Egyptian Antiquity |
former staff members
Teilprojektleiterin | Prof. Dr. Andrea Jördens |
akademische Mitarbeiterin | Laura Willer |
In UP 2 werden griechisch-sprachige Papyrusamulette aus Ägypten vom 2.-6. Jh. n. Chr. untersucht. Dabei liegt der Fokus des Projekts einerseits auf der praktischen Handhabung der Artefakte im Alltag, was sämtliche Handlungen an und mit den Amuletten von ihrer Herstellung bis zu ihrer Entsorgung einschließt. Dabei sind Informationen über ihre Herstellung insbesondere aus Metatexten zu beziehen, während sich der alltägliche „Gebrauch“, nämlich das zu Schutzzwecken nahe am Körper Tragen der Amulette, mit Hilfe archäologischer Materialien rekonstruieren lässt. Zu diesen Materialien zählen nicht nur die Amulette selbst, sondern auch die meist metallenen Hüllen, in denen sie vor Blicken und Zugriffen geschützt verwahrt wurden, ebenso wie die Mumienporträts, lebensnahe Darstellungen Verstorbener, von denen einige eine solche Amulettkapsel um den Hals tragen.
Wichtig bei der effektiven Wirkmächtigkeit, welche die Amulette ausübten, sind die unterschiedlichen Ebenen der Zugänglichkeit zu den Artefakten, was nicht nur ihre Sichtbarkeit betrifft, sondern auch ein entsprechendes Verständnis – in einer Gesellschaft mit hohem Analphabetenanteil grundlegend beginnend bei zumindest rudimentärer Lesefähigkeit. Durch das Spiel mit Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, was durch das Zusammenfalten der Amulette, ihrer Aufbewahrung in Kapseln und das Tragen jener unterhalb der Kleidung hervorgerufen wird, wird die Präsenz der Artefakte für die unterschiedlichen Akteure unterschiedlich beeinflusst.