A11 |
Graffiti on Roman gold coins: spectrum of meaning and communication strategies |
current staff members
Teilprojektleiterin | Dr. Susanne Börner |
akademische Mitarbeiterin | Friederike Stahlke |
former staff members
akademischer Mitarbeiter | Andreas Müller |
Im Zentrum des Teilprojekts steht die Untersuchung von Graffiti (Einritzungen) auf römischen Goldmünzen. Hiermit wird im SFB 933 Neuland betreten, denn erstmals stehen numismatische Zeugnisse als schrifttragende Artefakte und die an ihnen vollzogenen Rezeptionspraktiken im Fokus der Betrachtungen. Während Graffiti auf anderen Materialien in jüngerer Zeit vielfach untersucht worden sind, ist dies bislang in Bezug auf Münzen kaum geschehen.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen die – rekonstruierbaren – Formen der Wahrnehmung von Schrift auf römischen Münzen und insbesondere deren sekundäre, teils an private, teils an öffentliche Adressaten gewandte Markierung durch Graffiti. Dabei spielen auch die spezifische Materialität von Goldmünzen als bewegliche, nicht an einen bestimmten topologischen Kontext gebundene schrifttragende Artefakte sowie die auf ihnen erkennbaren Bild-Text-Interaktionen eine wichtige Rolle.
Numismatische Bestände mit klarer Provenienz sollen durch Autopsie, Beschreibung und Entzifferung der Graffiti sowie deren systematischer Erfassung einer praxeologisch orientierten Artefaktanalyse unterzogen werden. Um einen für das Projekt aussagekräftigen Materialbestand optimal erschließen zu können, wird in Kooperation mit dem TP INF eine zentrale Datenbank – das Graffiti-Portal – implementiert, die auch nach Ablauf des SFB numismatische Artefakte mit Graffiti der Öffentlichkeit und Forschungscommunity zur Verfügung stellt.