Material Text Cultures
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B14

Interactive Materialities: Interrelationships between the Written / Painted and the Printed in Japan of the Long 17th Century

 

current staff members

Teilprojektleiterin Prof. Dr. Melanie Trede
akademische Mitarbeiterin Adina Badescu
akademischer Mitarbeiter Kimihiko Nakamura

former staff members

akademischer Mitarbeiter Dr. Radu Leca

 

 

 

Im Rahmen des Themenfelds „Materialer Wandel“ untersucht das Teilprojekt B14 das materiale und topologische Spannungsfeld zwischen geschriebenen/gemalten Kodices sowie Querrollen und den aufkommenden illustrierten Blockdruckbüchern im Japan des 17. Jahrhunderts. Dabei sollen kunst- und literaturhistorische sowie praxeologische Methoden angewendet werden.

Illuminierte Handschrift: Eboshiori 烏帽子折/ Der Hutmacher / The Hatter, Bd. 1 von 2 Bänden, Folio 3v (zweite Illustration), ca. 1590 - 1610. Tusche, Farben und Gold auf Papier, 34,0 x 25,2 cm, Universitätsbibliothek der Universität Kyoto, Japan,  Signatur: 一般貴重書・9237・04-40/エ/01貴. https://rmda.kulib.kyoto-u.ac.jp/en/item/rb00013179

Obwohl in Japan der Holzdruck schon seit dem 8. Jahrhundert in buddhistischen Kontexten eingesetzt wurde, entwickelte sich erst im 17. Jahrhundert eine zunehmende Massenproduktion von gedruckten Büchern bei gleichzeitiger Herstellung von Manuskripten. Der Fokus auf das Literatur- und Malerei-Genre „Tanzbücher“ (ab den 1610er Jahren; Trede) sowie auf die Produktion des Schriftstellers, Dichters und Malers Ihara Saikaku (1642-93; Leca) erlaubt diverse Zugänge zu unterschiedlichen Zeiten dieses zentralen Jahrhunderts der Verhandlung zwischen Manuskript- und Druckkulturen.

Blockdruckbuch mit Illustrationen: Eboshiori 烏帽子折/ Der Hutmacher / The Hatter, Bd. 1 von 2, Folio 4r. (erste Illustration) , 1635, Tusche und leichte Farben auf Papier, 26 x 18 cm. Parlamentsbibliothek, Tokyo, DOI: 10.11501/2540871. http://dl.ndl.go.jp/info:ndljp/pid/2540871

Die Fragestellungen lauten unter anderem: Welche Layouts, Schriftstile, Ikonografien und Kompositionen werden von Manuskripten in den Druck übernommen, werden Elemente ausgelassen oder Änderungen vorgenommen? Wie adaptieren umgekehrt geschriebene/gemalte Manuskripte die Blockdruckmaterialität? Erfahren dabei die überkommenen Manuskriptformate in der zunehmenden Druckproduktion eine Re-Evaluation im Sinne ihrer materialen Präsenz? Sind diese Phänomene im Japan des 17. Jahrhunderts mit der „Revolution des Buchdrucks“ im Europa des 15. Jahrhunderts (A06) und den jüdischen Inkunabeln (B04) oder gar mit der digitalen Medienrevolution (Ö) auf einer Theorie- wie Artefaktebene vergleichbar?

Illuminierte Querrolle: Eboshiori 烏帽子折/ Der Hutmacher / The Hatter, Mitte 17. Jh.  Tusche, Pigmente und Gold auf Torinoko-Papier, 33,5 x 1660 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst, Schenkung Marie Meyer und Ernst Grosse, Fotografie: Jürgen Liepe.

Bezug zum SFB-Programm/Vernetzung

  • Themenfeld 4 „Materialer Wandel“: Praxeologische Analyse von Geschriebenem aus Japan bei Nutzung alter und neuer Materialien und Schriftsysteme
  • Themenfeld 5 „Layout, Gestaltung, Text-Bild“: Adaption von Gedrucktem zu Manuskripten und vice versa
  • Themenfeld 6 „Gedächtnis, Archiv, Speicher“: Blockdruckbücher und Manuskripte als Orte einigender Gedächtnisstiftung in Rezeptionsszenarien des 17. Jahrhunderts
  • Themenfeld 7 „Reflexion von Schrift/lichkeit“ für Metareferenzanalysen zu Text-Bildmaterialitäten Saikakus

 

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